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Ich fühle mich schuldig – I apologize

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Seit drei Tagen regt sich in den Sozialen Netzwerken bei Facebook Widerstand gegen mich und meine Protestaktion für Manning, Snowden und andere Whistleblower.

Aktive Soldaten drehen derzeit meine Diskussion um die Rolle der Bundeswehr bei der Unterstützung von Warlords in Afghanistan in einer Weise, dass meine Krankheit in den Vordergrund gerückt wird. Ich war Zeuge einer Situation vor Ort, über die ich jetzt offen spreche.

Durch die Unterstützung der Partei “Die Linke” konnte ich die Bundeswehr dazu veranlassen eine dritte Version dieses Tages zu melden. Diese ist eingestuft und weiterhin nicht öffentlich zugänglich.

Ich wurde Zeuge der Festnahme von afghanischen Angreifern. Diese wurden an die afghanische Polizei übergeben und vor Ort erreichte uns die Nachricht, dass diese nach Verlassen des Polizeigewahrsams durch den Warlord getötet wurden.

Die Festnahme vermeldete die Bundeswehr 2008 nicht an das Parlament. Erst mit der kleinen Anfrage 2013 ist diese Information den Abgeordneten zugänglich.

In meiner zehnjährigen Zeit als Soldat war das das erste Ereignis, bei dem ich Zeuge von Menschenrechtsverletzungen und einer offenkundigen Lüge in Richtung der deutschen Öffentlichkeit und des Parlaments wurde. Für mich ist es nicht hinnehmbar, dass Verhaftungen stattfinden, die aber weder der Öffentlichkeit noch dem Parlament gemeldet werden.

Ich mag manchmal oft unsicher, nachdenklich, zerstreut oder traurig wirken. Meistens sind diese Ereignisse der Grund. Ich wurde einst Soldat, um Menschen zu schützen, Menschenrechte zu verteidigen. In Einsätzen im Kosovo und in Afghanistan erlebte ich viel positive Arbeit von Soldaten.

Feststellen zu müssen, dass dies nur der Deckmantel für die “anderen Aktionen” ist, hat mich traumatisiert.

Es hat mich Jahre des Lernens gekostet, mit dieser Erfahrung zu Recht zu kommen. Es dauerte Monate hier in Berlin einen Weg zu finden, diese Erfahrung zum Ausdruck zu bringen.

Ich fühle mich schuldig dafür, dass ich mich nicht früher zu Wort gemeldet habe und die Kraft fand, diese Missstände öffentlich zu machen.

Danke an all diejenigen, die mich auf diesem Weg unterstützt haben und weiterhin unterstützen.

Ein herzliches und ehrlich gemeintes “Leckt mich am Arsch!” an diejenigen, die mir in den letzen Tagen sagten: “Halt die Klappe! Hör auf!” oder mir andere Wege nahelegten, über meine Erfahrungen zu schweigen.

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Since 3 Days some Army Reserve people strongly oppose in Social Network Groups my way of protesting against surveillance and in favor of Manning, Snowden and whistleblowers.

Active Military Personal starts derailing the discussions I start about Afghanistan and the role of the german army supporting Afghan Warlords. I was eyewitness of a situation, I now openly talk about.

With support of the german party “Die Linke” I was able to force Bundeswehr to deliver a third description of the day, when some afghan attackers were arrested by the Bundeswehr and handed over to the afghan police. Some days later it was reported that an afghan warlord killed them right after they were allowed to leave police custody.

German parliamentarians were not informed about what happened on that day or the days after.

After a ten years career as an army-soldier this was the first time that I got aware and was eyewitness of a violation of human rights and even of an open lie towards the german parliament.

You may me see puzzled some times, you may see me quiet some times or sad – usually this experience is the reason. I once became a soldier to protect people, to protect values like human rights. For long times I saw in Missions in Kosovo and Afghanistan a lot of positive work done by people in uniform.

But discovering that this works only intention seems to be to hide the “other” things that happen was what traumatized me.

It took me years to find a way to deal with my experiences for myself. I took me months in Berlin to develop my way of speaking up. I apologize for not speaking up earlier.

Thanks to all those who helped and go on helping me on my.

An authentic, open and honest “Fuck you!” to all those, who tell and told me to “Shut up! Calm down!” and suggested other ways to keep me silent.

flattr this!


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